Forschungsdaten-App „start2park“ ab sofort in App-Stores verfügbar
Testfahrer/-innen gesucht
Die Parkplatzsuche kann sehr mühsam sein und die Suchzeit wird in Navigationssystemen nicht in die Fahrtdauer eingerechnet. Wie groß ist das Problem, gerade in Großstädten, wirklich und wäre ein alternatives Verkehrsmittel – zum Beispiel das Fahrrad – nicht manchmal schneller? Ein durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördertes Forschungsprojekt analysiert die Parkplatzsuche und entwickelt Lösungsansätze. Am Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) wird im Forschungsprojekt „start2park – Parksuche erfassen, verstehen und prognostizieren“ Parksuchverkehr erforscht. Eine passende Forschungsdaten-App ist ab sofort in den App-Stores verfügbar. Die Hochschule sucht nun Testfahrer/-innen, die die App nutzen.
Im Projekt werden Parksuchverkehre an vielen unterschiedlichen Standorten und zu vielen unterschiedlichen Zeitpunkten über eine eigens entwickelte App – die start2park-App – getrackt und Einflussfaktoren ermittelt. Daraus wird ein Prognosemodell entwickelt, mit dem die Forscher/-innen in der Lage sein werden, für individuelle Fahrten die Parksuchzeit vorherzusagen. „Diese kann dann in Navigationsgeräten und Navi-Apps zu der erwarteten Reisezeit addiert werden. Damit könnten Menschen in Zukunft ihre Routen besser planen. Vielleicht werden alternative, klimafreundlichere Verkehrsmittel als attraktiver wahrgenommen, wenn die Menschen ein realistischeres Bild der gesamten Autofahr- und Parksuchzeit bekommen“, betont Projektleiter Prof. Dr. Tobias Hagen, Professor an der Frankfurt UAS und Teil des ReLUT-Direktoriums. Wer Interesse daran hat, als Testfahrer/-in das Projekt zu unterstützen, einen wichtigen Beitrag für eine klimafreundliche Mobilität zu leisten sowie einen Einblick in die eigene Parkplatzsuchzeit zu bekommen, kann sich die kostenlose start2park-App ab sofort in den App-Stores herunterladen. Mitmachen kann jede/-r Autofahrer/-in, egal an welchem Ort in Deutschland sie/er unterwegs ist.
Mit den erhobenen Daten werden außerdem mittlere Parksuchzeiten nach Stadtteiltypen und Uhrzeiten ermittelt. „So können Besonderheiten für einzelne Städte und Gebiete abgeleitet werden. Wir wollen aufzeigen, wie Kommunen durch Parkraummanagement und Verkehrsplanung den Parksuchverkehr reduzieren können und wie die Politik Rahmenbedingungen setzen kann, um eine umweltfreundlichere Abwicklung des motorisierten Verkehrs zu unterstützen“, so Hagen weiter. Ziel ist es, zum Ende der Projektlaufzeit das Prognosemodell in (existierende) Navi-Apps zu integrieren.
Das Forschungsprojekt wird neben dem ADAC Hessen-Thüringen auch von zahlreichen deutschen Großstädten unterstützt und im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Mit der Frankfurt UAS kooperieren in diesem Forschungsprojekt zwei Partner aus der Wirtschaft, die Fluxguide Ausstellungssysteme GmbH und die Bliq GmbH. Das Projekt läuft bis Juni 2023.